Da sitze ich im Rückflieger von Alicante, wo ich meine Auslandsjahrleidensgenossin (und so viel mehr) besuchte und plötzlich bietet mir das Bordprogramm einen „Da war ich schon“-Effekt nach dem anderen. Das Musikvideo, das da lief spielte nämlich in Tokio. Und nun mache ich es mir also einfach und sage: Man gucke sich das Video an und wisse danach, wo ich war. Wohlgemerkt waren Nick und AJ und Brian und wie sie alle heißen nicht da. Macht aber nichts. War eh viel schöner ohne sie.

Voilà – die Backstreet Boys mit Bigger. (Ton aus!)

Swiss Roll

29|03|10

Japaner haben nicht nur eine Vorliebe für deutschen Baumkuchen, nein, sie stehen auch auf schaumartigen Teig, gerollt mit Sahneschleim. Oder besser Rahmschleim, denn sie nennen das ganze „Swiss Roll“. Kennt hier zwar irgendwie keiner, macht aber auch nichts, schmeckt nämlich nicht so gut.

Swiss Roll von Muji in Japan

Japan, das Land der Mundschutzträger, hat Bräuche, die so ganz im Geiste dieser Eigentümse sind.
Ein Beispiel? Man darf hier nicht die Nase putzen! Nichtmal abwischen wenn’s so richtig schön trieft ist genehm. Man macht stattdessen, was derweil jede europäische Mutter ihrem kleinen Nachselbst mühsamst abgewöhnt: rauf ziehen. Anders formuliert, grunzen.
Ganz besonders schön, wenn man hier in der Metro sitzt (wenn man denn mal das Glück eines Sitzplatzes hatte) und der powarmnahe Nachbar penetrant vor sich hin rüsselt.
Man verkneift sich Reaktionen, und kassiert sie anschließend dann selbst, wenn man in einer dunklen Ecke eines Siebzigzentimetergässchens scheinbar unbeobachtet mit einem Taschentuch parfümesk an der Nase vorbei wedelt.
Super.

Aber der Hang zur geräuschvollen Durchlebung der Welt hat auch Vorteile. Wenn der Japaner seine Suppe schlürfen darf, dann darf ich ja wohl meinen Milchshake lärmend hoch rüsseln.
Soeben getan.

Hmpf

20|03|10

Mein Plan den Jetlag zu überwinden (kein Schlaf im Flieger, dafür vier größtenteils gute Filme, ein paar Partien Tetris (gegen meine Sitznachbarin!), das BestOf von Bette Midler, das Werk von Danny Elfman für Tim Burton, eine Dokumentation über das Design des BIC-Pens und ganz viel Essen) ging soweit fast auf.
29 Stunden wach, zehn Stunden Schlaf, nun etwas zu früh Start in den doofwetterigen Tag.

10 Tage Tokio

19|03|10