Weil sie die schönste (und quadratischste) Flagge auffa ganzen Welt hat.

Weil die Landschaft in normalen Höhen nie einen sonderlich weiten Blick zulässt und das so eine gewisse Dauergrundspannung erzeugt.

Weil der Blick von den Bergen daher bestimmt umso grandioser ist. (Zu gerne würde ich aus Erfahrung sprechen, aber meine Faulheit verwehrt es mir.)

Weil man immer nur kleine Wasserflaschen mit sich rumtragen braucht, schließlich kann man sie überall an den Brunnen auffüllen.

Weil man eigentlich gar keine Wasserflaschen mit sich rumtragen braucht, schließlich gibt es ja Brunnen.

Weil es sogar Brunnen im Wald gibt. (Was mich heute beim Waldlauf zu einem sehr glücklichen Menschen machte.)

Weil sie eine lustige, nicht immer leicht zu verstehende Sprache sprechen, die sie aber meist so langsam übermitteln, dass man doch alles versteht.

Weil die Schweiz Wörter wie Fütli, Gipfeli und Chüechli zu verantworten hat.

Weil es lustig ist zuzuschauen, wie alle behaupten, dass Rivella lecker sei.

Weil die Supermärkte eine ganz großartige Rabattierungspolitik haben.

Weil die Schweiz sehr offen gegenüber neuer Architektur ist.

Weil Chips hier so unverschämt teuer sind, dass ich sie einfach nicht kaufe.

Weil der öffentliche Nahverkehr überaus zuverlässig ist.

Weil Tag für Tag mehr Sonnenstrahlen auf mein Gesicht treffen. (Ungeheuer schweizspezifisch.)

Weil es hier ein paar ganz feine Spezialitäten gibt, die aber nicht so gut sind, dass man sich damit maßlos befräße.

Weil es immer ein bisschen Nervenkitzel erzeugt, wenn man nicht weiß, ob mit „Masse“ die Gewichts- oder die Längenvariante gemeint ist.

Weil einem wegen genau dieses Nichtvorhandenseins des ß so dämliche Beschriftungen wie „SPAßBAD GIEßEN“ erspart.

Weil mir bestimmt noch weitere tolle Sachen auffallen werden.

Ich bin ja immer auf korrekte Grammatik und Rechtschreibung bedacht und korrigiere auch noch Fehler in drei Monate alten Artikeln, wenn ich darauf aufmerksam werde, aber bei folgender Entscheidung benötige ich Hilfe: Heißt es „zählt nur ein Bruchteil“ oder „zählt nur einen Bruchteil“?

Merke: Auch in der Schweiz gibt es schöne Strecken zum Laufen. Aber auch in der Schweiz können sie vereist sein und auch in der Schweiz können beim Laufen Handschuhe nützlich sein. Lutscht jetzt jemand meine Hände zurück in die Beweglichkeit?

Merke auch: Warum der Schweizer lacht, das muss man nicht immer verstehen, aber dann lache wenigstens, weil der Schweizer lacht.

Auch nett: Morgens, also zur unschuldigsten und optimistischsten Zeit des Tages, ein Interview mit einem Zürcher Schönheitschirurgen lesen, der als Traumpatienten Angela Merkel (Hamsterbacken) und Karl Lagerfeld (Halsgeflatter) angibt. Anscheindend altern die Deutschen würdelos. Und die Schweizer versuchen daraus Kapital zu schlagen.

Liegt es an der Herkunft oder am Ort des Alterns? Vielleicht sollte ich hier bleiben.

Wenn mein Käsekuchen hier in der Schweiz gelingen will, dann muss ich erstmal einen verfluchten Supermarkt finden, der auch „echtes“ Vanillepuddingpulver im Angebot hat. Nicht nur so Kaltrührkacke.

Außerdem darf ich ihn nicht mehr Käsekuchen nennen, sonst wundert sich der Schweizer weiterhin, warum ich Käse und Puddingpulver kombiniere.

„Tschüss Käsekuchen. Hallo Quarkkuchen.“

Die Migros, einer der beiden Supermarktriesen hier, ist der einzige Detailhändler Europas, der auf Preise an den Regalen verzichtet und stattdessen jedes Produkt einzeln kennzeichnet. Das wird sich bald ändern. Kommentar der Verantwortlichen: „Die Entwicklung, Preise am Regal und nicht am Produkt zu platzieren ist noch recht neu. Von 1850.“

Schweizer und Zeit. Ein besonderes Verhältnis.

Und jetzt geh ich poschten. (Erklärung folgt.)

[Entsprechend meiner Vorsätze heute in einer Kooperation mit meinem spanischen Besuch. Sie, Er.]

Maika ist angekommen. Auf Gleis 3. Und nicht, wie gedacht, 14. Deswegen hatte sie auch leider keinen großartigen Empfang mit Poster und Luftballons, wie ihr versprochen wurde. Oder zumindest, wie sie es sich vorgestellt hatte.  Macht ja nix.

Laut Ankunftsplan hätte das TGV-Ding ja auch auf Gleis 14 ankommen. Müssen. Aber wenn sein kleiner, spontaner Stepptanz kein gebührender Empfang war – er weiß auch nicht.

Naja, war schon okay. Dafür gab es im Tram dann erstmal ein Update von Brangelina. Dank dem „Blick am Abend“. Danach machten sie sich auf die Suche nach einem Faservliesnähgewirke zum Filtern der üblen Herdgerüche im COOP-Supermarkt. Nachdem ihr Koffer sämtliche Gänge des Supermarktes durchstriffen hatte, fanden sie endlich – im untersten Fach eines kassennahen Ganges – das sogenannte Dunstabzugsvlies.

Beachtenswert ist dabei, dass der sprachaffine Tourist COOP nicht „koop“, sondern „kuhp“ ausspricht. Verziehen wurde dieser Faux-Pas jedoch spätestens mit der Verköstigung der aus Paris importierten Macarons. Die werden in Kürze auch in ihrer Schweizer Variante verputzt. Ewiger Favorit sind Caramel (mit Schleim) und Rose – schmeckt wie ausm Parfum gefischt.

Davor allerdings widmeten sie sich zuerst dem original Schweizer Menü: Spätzli mit Rotkräutli und Marroni. Dazu spanischen Wein. Und Quarkspeise.

Spätzli sind natürlich schwäbisch. Was auf wunderbar kulinarische Weise die Verbundenheit dieser beiden Völker aufzeigt.

Und Spanien.

Schwaben, Schweiz und Spanien.

Und Frankreich.

Und Spanien.

Begleitende Überlegungen:

Seit Bestehen seines Blogs hat der eingebaute Filter nunmehr 110 Spamkommentare unterdrückt. Langsam müssen also die Jubiläumsvorbereitungen in Angriff genommen werden. Aber wem muss gratuliert werden? Mir oder dem Filter?

Sollte man Zürich nur noch im Dunkeln erleben angesichts des dauergrauen Himmels?

Ist das Scheitern beim Umsetzen der Rezepte aus dem Macarons-Backbuch nicht vorprogrammiert?

[inspiriert von den Notizen der Frau mit den lustigen Proportionen.]

Die Mitteilung, dass die Abgabe nicht erst in fünf Tagen sondern schon morgen ist, kam heute Mittag Morgen sehr überraschend.

In Deutschland heißt es „die Tram“, in der Schweiz „das Tram“ und in Spanien „der Tram“.

Die Vielfalt der Welt entlädt sich in einem Artikel – irre!

Noch die Auswertung der Arztumfrage (die damit geschlossen ist): 44 Prozent meiner votierenden Leserschaft ist es egal, ob der Arzt Schweizer oder Deutscher ist, zweiundzwanzig Prozent verweigern beide Nationalitäten bzw. gehen nicht zum Arzt aus Angst nachher noch krank zu sein. Schließlich bevorzugen 33 Prozent Dr. Polldaddy, Dr. Suggardaddy oder Dr. Grey. (Komischwerweise nicht Dr. Shepard.) Zusammenfassend ist also festzustellen, dass meine Leserschaft mehrheitlich sehr offen oder eben ein wenig deppert ist.

Was keine große Überraschung ist.

Ich hab mich inzwischen bis auf den zweiten Platz unter den Google-Treffern auf die Suchanfrage „rollcontainer schloss knacken“ vorgekämpft. Aber glücklicherweise steht dann in der Vorschau „rollcontainer schloss knacken : Blöder, böser Mensch!“.

Das ist einer meiner unzähligen Beiträge zur Verbesserung der Welt.

Schönstes Schweizer Wort der Woche: „Fütli“ oder wie der Schweizer auch sagt „Orrsch!“

Warum betont der Radiomoderator jedes Mal wenn er „Ich + Ich“ spielt, dass das Musi aus Dütschland ist? Dabei ist doch gar nicht die Nationalität der Musik, sondern die Moderation mein Abschaltimpuls.

Wann wird der Himmel hier in Zürich endlich mal wieder blau?

Wenn mich nicht täuscht, ist morgen immer noch die Abgabe.