Grabesstimmung hier in der Wohnung. Obwohl das Kleid der Moderateuse so schön Schweizrot war ist der Schweizer Grand-Prix-Beitrag nicht ins Finale gekommen. Michael von der Heide wandelt damit auf den Pfaden von DJ Bobo und pleut jetzt wahrscheinlich wirklich. Vielleicht eben nicht gerade or.
Noch mal zur Erinnerung. (Oder zum Abgewöhnen.)

(Ungerecht ist’s schon. Was bitte, war denn das, was Israel da geliefert hat? Und warum sind die lustigen verliebten Holländer nicht weiter?)

Dieses Bild bedarf keines weiteren Kommentars.
Außer: Zum Glück habe ich ohnehin elend viel zu tun. So fällt’s mir leichter.

Dell-Rechner sind die gequirlte Kacke eines moppeligen Fast-Food-Volkes.
Ein bisschen wie Formfleisch.

So. Jetzt nicht mehr aufregen und wieder seriös. (Also ohne Klischees.)

Ankündigung

13|03|10

Rechner sind doch die Pussys (nein, Pussys, nicht Pussies, Maika) unter der Technik. Anfänglich laufen sie, man gewinnt sie lieb, dann laufen sie weiter, allerdings immer langsamer und irgendwann (vorzugsweise so ganz kurz nachdem die Garantie abgelaufen ist), fangen sie an zu stottern und zu stolpern. In meinem Fall begann er sogar zu schreien. Das ist so der Punkt, wo sich die Liebhab-Kurve bedrohlich dem Nullpunkt nähert und ein Schreibtisch in Fensternähe (dritter Stock) einige Gefahren birgt. Also plagte ich mich die letzten zehn Tage mit dieser Kiste hier rum, schmiss alles runter, zog alles wieder drauf, installierte alles neu, setzte den Rechner zweimal in der Gänze auf’n Pott, was jedes Mal einen Tag dauert und ebenso jedes Mal mit ein paar Verlusten verbunden ist, weil man dann doch irgend ein Ördnerchen zu sichern vergisst oder die Windows-Kopierfunktion nur scheinheilige Zuverlässigkeit aufweist. Kurzum: Harte Zeiten nähern sich dem Ende. Zum einen, weil die Gerätschaft aktuell wieder recht zuverlässig läuft, zum anderen, weil in Kürze ein neues Teil zum Liebhaben her muss. Inklusive Betriebssystemwechsel. Ich mache das nicht mehr mit.

Warum erzähle ich das? In Kürze gibt’s hier wieder regelmäßiger ernstzunehmendere Beiträge. Nicht nur so iPod-Vorlesungs-Langeweilebekämpfungs-Auswurf.

Ende. (Für heute.)

Leider muss ich heute aufs anständige Bloggen verzichten. Das Ganze ist begründet in der Verkettung unglücklicher Ereignisse.

1. Ich will auf den Server meiner Professur zugreifen.

2. Das geht nur, wenn ich die Firewall ausschalte.

3. Ich schalte die Firewall aus.

4. Ein Virus schleicht sich ein.

5. Es poppt ein Atomzeichen auf.

6. Ich lösche den betreffenden Virus.

7. Ich komme nicht mehr ins Internet.

8. Mein Rechner hakt wie blöde.

9. Ich fahre ihn runter.

10. Er fährt nicht mehr hoch.

11. Ich rufe über ein Zweitgerät eine Email von der ETH ab: „Guten Tag [Sauschwabe], Ihr Rechner wurde gehackt, Sie dürfen nicht mehr über die ETH ins Internet. Klären Sie das. Freundliche Grüße, ETH.“ (sinngemäß)

12. Ich gebe nach siebzehn Versuchen auf, dass es mein Rechner über den Schritt der Passworteingabe hinaus schafft.

13. Ich starte ihn im abgesicherten Modus.

14. In stundenlanger Arbeit ziehe ich alle wichtigen Dateien auf eine externe Festplatte.

15. Vergesse diesmal nicht (wie letztes mal) die vielen Schriftarten.

16. Dafür die Druckertreiber.

17. Ich benötige traurige zwanzig Minuten, um den Rechner wieder in seinen Auslieferungszustand zu versetzen.

18. Und weitere zwanzig Minuten, um ihn von dem ganzen Programmkleinscheiß eben dieses Auslieferungszustandes zu befreien.

19. Nun installiere ich alles neu.

20. Leider scheint mein Emailprogrammbackup nicht funktioniert zu haben.

21. Was mit dem Verlust von mindestens 10.000 persönlichen Emails verbunden ist.

22. Ich bin weiterhin ein ausgeglichener Mensch.

23. Leider habe ich morgen eine Abgabe.

Ich möchte in der Schweiz ein Buch kaufen. Mit was für Kosten habe ich zu rechnen?

Nehmen wir als Beispiel das gerade ausgelesene (und nur bedingt zu empfehlende) Buch „Am Hang“ von Thomas Werner. In Deutschland kostet es 7,95 €. Netto, ohne die deutschen sieben Prozent Mehrwertsteuer, macht das 7.43 €. Ein Schnäppchen.
Umgerechnet in Schweizer Franken ergibt das knapp 10,90 CHF. Die Mehrwertsteuer auf Lebensgüter beträgt hier nur 2,4 Prozent, man landet also bei nicht ganz 11,20 Franken, aber da wollen wir mal nicht pingelig sein.

Nun beachte man bei folgendem Bild die obere Zahl auf dem Kassenzettel.

Schweizer Buchpreisbindung

Schweizer Buchpreisbindung – es gibt keine

Bis 2007 gab es hier in der Schweiz noch eine Buchpreisbindung, die Bücher waren im Deutschen Vergleich keine zwanzig Prozent teurer, was für Zürcher Verhältnisse eine echt Ersparnis ist. Die oben dokumentierte Differenz beträgt hingegen fast 35 Prozent. Allerdings muss dabei noch beachtet werden, dass es sich hier um ein mehr oder minder populäres Taschenbuch handelt, also Belletristik. Bei Sachbüchern sieht das noch mal anders aus.

Das mit dem „Konkurrenz belebt das Geschäft“ hat wohl nicht so ganz geklappt.
Im Jahr 2009 wurde daher eine Gesetzesvorlage zur Wiedereinführung der Buchpreisbindung in die Wege geleitet.

Übrigens habe ich das Buch unentgeltlich geliehen bekommen. Zum Glück. Im Gegenzug gab ich billige deutsche Literatur. Drei Exemplare. Also doch ein schlechter Deal.

Also eigentlich war das gar nicht als Reihe geplant, aber angesichts der Neuentdeckung eines Foppmechanismus, drängt es sich auf.

Folge 01: Stecker

Folge 02: Zoll

Eine kleine Entschädigung angesichts des horrenden Preisniveaus (der Faktor 1,5 bis 2,0 im Vergleich zu Deutschland beschreibt’s sehr gut) hier in der Schweiz ist die Möglichkeit der mehrwertsteuerbefreiten Bestellung bei Amazon. Die Betonung in diesem Satz liegt ganz klar auf dem Wort Möglichkeit. Es ist nämlich sehr einfach möglich, die Unmöglichkeit eintreten zu lassen, möglichst kryptische Zollsummen und unmögliche Postbearbeitungsgebühren zu zahlen.

Da hole ich doch gerne mal ein bisschen aus:

Bei meinen bisherigen Amazonbestellungen aus der Schweiz hatte ich immer einen Freibetrag von etwa 120 Euro im Hinterkopf. Für soviel kaufe ich ohnehin nie ein, also bestellte ich mehrfach und genauso oft kam mein Paket ohne weitere Zusatzkosten bei mir an. Denn auch Versandkosten werden hier nicht fällig.

Doch dann plötzlich: eine Bestellung über 67,90 Euro. Versandadresse Schweiz angegeben, FATZ, da waren es nur noch 57,06 Euro. Da strahlt der Sauschwabe. (Geizig und so.) Bestellung abgeschickt, gewartet. Denn warten muss man hier recht lange, das ist ein kleiner Nachteil. Unter einer Woche geht nichts. Gewartet. Plötzlich klingelte es. Aber das Bett war so schön warm und so blieb es bei dem Klingeln. Und einem Zettel im Briefkasten. Da stand dann nicht nur mein Name drauf und wo ich das Paket abholen könne und wann und überhaupt, sondern auch eine Zahl. Eine seltsame Zahl. 25,90. Und dahinter stand noch etwas, dahinter stand nämlich „CHF“, und „CHF“ klingt nicht nur irgendwie nach Geld, nein damit ist Geld gemeint. Bares Geld, Bargeld quasi, die wollten nämlich Geld von mir.

Wie konnte das sein? Eine Bestellung von gerade mal 57 Euronen und die wollen auf einmal etwas von mir, das arg nach Zollgebühren klingt. Ich recherchierte. Und ich muss sagen, meine Eingangsinformation mit den 120 Euro war gar nicht so verkehrt. Genau genommen beträgt dieser Freibetrag sogar 138,90 Euro (± ein Euro, abhängig vom Wechselkurs). Allerdings eben auch nicht für alles, sondern nur für Bücher.

FITZ

Diese werden mit 2,4 % besteuert, das ist nicht anders als in Deutschland, nur halt ziemlich genau ein Drittel. (Dennoch sind Bücher hier viel teuer. Keine Buchpreisbindung. BÄ-BÄMM.) Der Steuerfreibetrag bei Einfuhren beträgt nun hier in der Schweiz generöse 5 Franken. Das sind nicht mal 3,50 Euro. Ab dann wird kassiert.

Bei Büchern entspricht dieser Freibetrag einer Bestellsumme von den oben genannten 138,90 Euro. Bei allem anderen nicht. Und NATÜRLICH hatte ich alles andere bestellt. Filme und Musik.

Steuersatz 7,6 %; Freibetrag der Gleiche; zollfreie Bestellsumme 43,86 Euro (± irgendwas. Mit Gewähr ist das hier alles ja ohnehin nicht.). Da haben wir den Salat. Mehrwertsteuer und Porto gespart und auf einmal will die Schweizer Post 25,90 Franken von mir.

Aber nanu – warum eigentlich so viel? 7,6 Prozent von 57,06 Euro sind doch nur 4,34 Euro und damit nur circa 6,50 Franken.

Jahaaaaa, auch wenn gestern im Fernsehen der stellvertretende Chefredakteur der Weltwoche, das circa rechteste Dummdoofblöd-Magazin der Schweiz, gesagt hat „Schweizer sein heißt: nicht deutsch sein“, dann ist hier immer noch nicht alles anders als in Deutschland. Hier sind die Behörden nicht besser. Die lassen sich hier jeden Schnick bezahlen. Der neue Schweizer Pass kostet prompt mal 120 Franken. Und die Kontrolle der Post auf die Zollpflichtigkeit, die nimmt auch einige Zeit in Anspruch. Eine ganze Menge, wenn man sich mal ansieht, was ich schließlich in den Händen hielt.

Zollvergnügen

Für die achtzehn Franken, soviel kostet es nochmal zusätzlich Gebühr, bekommt man nämlich auch einiges geliefert. Einen Schrieb, warum verzollt wird, auf deutsch und auf französisch natürlich; eine Veranlagungsverfügung, nur auf deutsch, aber nicht minder interessant, dazu später; eine Postquittung mit der erfrischenden Summe; ein Aufkleber einfach so; einer, dass es per Nachnahme überbracht werden muss und mit dem erfrischenden Betrag; ein Aufkleber, dass ich nicht zu Hause war; und nicht zu vergessen ein nettes kleines Plastiktütchen. Denn freundlicherweise haben die netten Menschen von der Post davon abgesehen, das Paket zu öffnen und haben auf die Angaben von Amazon vertraut.

Wer nun trotz dieses ganzen Tohuwabohus den Überblick behalten hat, dem ist womöglich aufgefallen, dass 18 Franken Bearbeitungskack und 6,50 Franken Mehrwertsteuermist noch immer nicht den Haufen End-Dung in Höhe von 25,90 Franken ergeben.

Nun ja, aber ich kann das erklären, denn aus irgendwelchen mir absolut schleierhaften Gründen rechnen die Zollfuzzies mit einem Währungsumrechnungsfaktor von 1,82. Und nicht 1,49. Das ist schon ein ordentlicher Unterschied.

Wie das dann erst bei einer zwielichtigen Wechselstube (Bank) aussehen muss… Aber das kann ich nicht beurteilen. Ich geh da nicht hin.

Denn ICH lass mich nicht foppen.

Und so marschierte ich zur Postbeamtin und sagte voller Energie „Was passiert, wenn ich die Annahme verweigere?“, sie reagierte gar nicht eingeschüchtert (aber dieses kleine Glitzern am linken Nasenflügel, das war Angstschweiß, ich bin mir fast ein bisschen sicher) mit „Dann schicken wir’s zurück!!“.

Dann bezahlte ich die 25,90 Franken.

Für ein Plastiktütchen.